Digitale Medien in der Jugendhilfe: Wie Jugendliche als Medienscouts gewinnen? Teil 5 – Erstellung von 360-Grad-Videos

Die Kinder- und Jugendvertretung erstellt 360-Grad-Videos

Ein aktueller Trend der Fototechnologie sind 360-Grad-Bilder und -Videos. Sie ermöglichen einen spannenden Rundumblick z. B. auf Löwen in freier Wildbahn https://www.youtube.com/watch?v=sPyAQQklc1s oder neue Perspektiven auf bekannte Themen https://www.youtube.com/watch?v=Tnh8fGJGvGE .

Für das Willkommens-Projekt der Kinder- und Jugendvertretung (KJV) sollten 360-Grad-Bilder und -Videos in der digitalen Schnitzeljagd eingesetzt werden. Ein 360-Grad-Bild d. h. ein Rundumblick unterstützt Neuankömmlinge dabei, das Gelände besser kennenzulernen,

Beim Thema „360-Grad-Bilder“ gibt es allerdings einige technische Feinheiten zu beachten:

  • Man benötigt eine 360-Grad-Kamera, um solche Aufnahmen machen zu können
  • Um 360-Grad-Videos wiedergeben zu können, benötigt man online eine Plattform z. B. YouTube und einen Browser, die die Wiedergabe unterstützen, oder bei der Offline-Wiedergabe einen Video Player z. B. VLC Media 3.0.
  • Für 360-Grad-Videos muss also nicht nur eine 360-Grad-Kamera genutzt werden, sondern die produzierten Bilder und Videos müssen, wenn die 360 Grad interaktiv erlebbar gemacht werden sollen, auch noch in der richtigen Umgebung wiedergegeben werden.   
  • Werden die Bilder mit einem Videoplayer oder einem Fotoprogramm angesehen, die 360-Grad-Videos nicht unterstützen, sieht das Foto aus, wie durch ein „Bullauge“ geschossen. Die gesamte fotografierte Umgebung wird zwar wiedergegeben, ist aber verzerrt. Diese Form hat durchaus auch ihren ästhetischen Reiz und kann für Fotoprojekte genutzt werden.

Die Anwendung Action Bound (siehe Artikel), die für die digitale Schnitzeljagd der KJV genutzt wird, kann 360-Grad-Videos nicht mit einem virtuellen Rundumblick wiedergeben, sondern gibt die Bilder als verzerrtes Bullauge wieder.

Diese wichtige Information wurde vor den Aufnahmen mit den Jugendlichen besprochen. Die Bilder die entstehen, können über Action Bound – wenn auch verzerrt – für den Rundblick genutzt werden, (das sieht dann z. B. so aus https://360-grad-panorama.de). Sie können aber auch, aufgrund ihrer „runden“ Optik für Suchspiele und Rätsel genutzt werden. Dazu platziert man z. B. ein Gebäude in der Mitte des Bildes, und durch den Weitwinkel der Kamera, wird das Bild auseinandergezogen und verfremdet. Bei der Realisierung einer Schnitzeljagd ist es deshalb spannend, mit dieser 360-Grad-Variante zu arbeiten.

Die Fotos wurden mit einer 360-Grad-Kamera von einem Stativ aus aufgenommen. Die Kamera kann entweder per Hand oder über eine WLAN-Verbindung über eine App auf dem Tablet oder Smartphone ausgelöst werden. Im Projekt wurde die Kamera per Hand ausgelöst, was für die Bilder nicht optimal war, da die Teilnehmerinnen immer damit beschäftigt waren, nicht im Bild zu sein und sich nicht auf die Fotos an sich konzentrieren konnten. Das Auslösen der Kamera über ein Tablet oder Smartphone wäre dem Projekt zuträglich gewesen, so hätten die Teilnehmerinnen immer direkt auf dem Tablet ihre Bilder überprüfen können und so ihre Ergebnisse verändern können. Leider klappte die WLAN-Verbindung zwischen Kamera und Tablet am Projekttag nicht (Passwortfehler). Eigentlich ist die Verbindung zwischen Tablet und Kamera ganz einfach, die Kamera baut ihr eigenes WLAN Netz auf, welches das Tablet findet und sich dann mit der Kamera verbindet. Dann können Bilder über die App ausgelöst, angesehen und bearbeitet werden. Im Projekt konnten aufgrund des Passwortfehlers nur Fotos gemacht werden, ohne die Möglichkeit zu erhalten, die Ergebnisse zu kontrollieren.

Was noch besser laufen kann:

  • 360-Grad-Kamera muss per Tablet oder Smartphone ausgelöst werden, damit das Foto im Vordergrund steht und die Ergebnisse direkt angesehen werden können
  • Die Teilnehmenden brauchen zur Vorbereitung etwas freie Arbeitszeit mit der Kamera, um selbst herausfinden zu können, wie 360-Grad-Bilder ästhetisch wirken und was damit umgesetzt werden kann