1. Dialogforum „Junge Flüchtlinge in Bonn und Region“

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Das Forum

Kreativ, lebhaft und diskussionsfreudig ging es beim ersten Dialogforum zu, welches die Belange junger Flüchtlinge im Fokus hatte. Die Evangelische Jugendhilfe Godesheim hatte gemeinsam mit dem CSR-Kompetenzzentrum der IHK Bonn/Rhein-Sieg zu der Veranstaltung eingeladen, an der achtzig Akteure aus unterschiedlichsten Institutionen teilnahmen. Zentrales Thema war die Vorstellung des Integrationsportals „stadtgrenzenlos“, welches einige Tage später online geschaltet wurde. Ziel des Forums war das gegenseitige Kennenlernen und die Vernetzung, aber auch eine Bestandsaufnahme der Hilfen für junge Flüchtlinge. Dazu dienten vier Themenräume, die die Teilnehmenden nacheinander aufsuchten.

Die Resultate

Im „Problem-Raum“ wurde deutlich, dass es zwar eine Vielzahl an Angeboten für junge Flüchtlinge gibt, aber Informationen darüber in kompakter Form – und jederzeit abrufbar – nicht vorliegen. Hier wünscht man sich vor allem eine „technische Lösung“, die die Dienstleistungen bündelt. Weiterhin wird die fehlende Vernetzung der Akteure bemängelt. Eine bessere Zusammenarbeit könnte auch Wissensdefizite abbauen.

Dazu wurde im „Best-Practice-Raum“ und im „Treff-Punkt“ sofort die Grundlage gelegt. Denn hier wurden Informationen über bestehende Projekte gesammelt und die Kontaktdaten sowie die Dienstleistungen erfasst. Die Vielfalt der Hilfen wurde insgesamt als gut bis überdurchschnittlich gewertet. Trotzdem fehlen Schulplätze sowie Angebote zur intensiven Sprachförderung. Erschwerend kommt hinzu, dass Mitarbeitende die jungen Menschen auf konventionellem Weg nicht erreichen. Beispielhaft beschrieben Mitarbeitende der IHK, dass es zwar eine Vielzahl an Unternehmen gibt, die Ausbildungs- und Praktikumsplätze anbieten; diese Information sei aber bei den Zielgruppen nicht angekommen, sodass nur wenige Stellen besetzt werden konnten.

Im „Informationsraum“ wurde deutlich, dass viele digitale Angebote – sowohl bei haupt- als auch ehrenamtlichen Kräften – bisher wenig bekannt sind. Dabei könnte deren Kenntnis viele „Zeitfresser“ in der alltäglichen Arbeit reduzieren.

Die Herausforderung

Die Fülle an Rückmeldungen war beeindruckend. Jetzt gilt es, diese zu sortieren und Handlungen daraus abzuleiten. Festzuhalten ist, dass

  • Online- und Offline-Welten nicht nur untereinander, sondern auch miteinander vernetzt werden müssen. So ist ein Vorschlag, haupt- und ehrenamtliche Akteure zu schulen, um mit jungen Flüchtlingen auf digitalem Wege zu kommunizieren.
  • das Dialogforum ein wichtiger Ort zum Austausch und zur Vernetzung bleiben muss. Die Themen sollten wechseln. Dazu gab es bereits Vorschläge, die z. B. den Arbeitsmarkt, aber auch die Gender-Frage betreffen.
  • es viele Hilfestellungen gibt, die aber nicht ausreichend bekannt sind. Deshalb sollte auch ein digitales Forum als Informationsplattform eingerichtet werden. Dazu könnte „stadtgrenzenlos“ einen Beitrag leisten.

Die nächsten Schritte

Einige Aktivitäten können sofort umgesetzt werden:

  • das zweite Dialogforum ist für die zweite Jahreshälfte geplant; Themenvorschläge können an Kerstin Rüttgerodt oder Gisela Hein gesendet werden.
  • In Kürze testen wir einen digitalen Arbeitsraum.

Deutlich wurde auch, dass die Situation der jungen Flüchtlinge nachhaltig verbessert werden kann, wenn Verantwortliche, die für die Integration vor Ort wichtig sind, stärker, aber vielleicht auch anders als bisher, zusammenarbeiten. Und: „stadtgrenzenlos“ lebt von der Vernetzung dieser Akteure und der Bereitschaft, an der Plattform mitzuarbeiten.